Tübingen. Der Tübinger Verlag Klöpfer & Meyer wird in allernächster Zeit als GmbH & Co. KG aufgelöst werden. Gleichzeitig wird es auf Initiative der Tübinger „Wissenschaftsverlegerfamilie“ Sonja, Gunter und Robert Narr in diesem Frühjahr die Verlagsneugründung „Klöpfer, Narr GmbH“ geben.
Hubert Klöpfer hatte sich vor zwei Jahren im Alter von 65 Jahren auf die Suche nach seiner Verlegernachfolge gemacht. In rund 20 intensiven Gesprächen und Verhandlungen traten indes immer wieder die strukturellen Probleme in der Buch- und Verlagsbranche als „Engagementbremse“ potentieller Interessenten zutage. Deshalb entschied sich Hubert Klöpfer im August 2018 dazu, das Frühjahrsprogramm 2019 ausfallen zu lassen – und nur weiterzuverlegen, wenn die Nachfolgefrage gut und zeitnah gelöst werden könne.
Die beiden renommierten Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger und Thomas Knubben, beide Autoren des Verlags, initiierten daraufhin Anfang September 2018 das „Tübinger Memorandum: Wider das Sterben der Verlage, für Diversität der Literatur und Buchkultur", das von rund 140 Klöpfer & Meyer Autorinnen und -autoren unterzeichnet wurde – und das landes- wie bundesweit große kultur- und literaturpolitische Resonanz erhielt; ähnlich auch ein entsprechender AutorInnen-Brief an Herrn Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.
Auf Gunter Narrs Initiative hin kam es im vergangenen November zu einem ersten „Sondierungs-gespräch“ zwischen ihm und Hubert Klöpfer: „Es wäre schade, wenn es dieses wunderbare Verlagsprogramm nach dir nicht mehr gäbe.“ Bei Gunter Narr ging Hubert Klöpfer in den 1980er Jahren als Geschäftsführungsassistent und Verlagslektor in die „Verlegerlehre“ ̶ und weil beide in guter freundschaftlicher Verbindung miteinander stehen, ergibt sich nun also diese neue Konstellation.
Die Familie Narr legt zu der Neugründung „Klöpfer, Narr“ die finanziell-wirtschaftliche Basis. Die Geschäftsführung von „Klöpfer, Narr“ werden sich Sonja Narr, Gunter Narr und Robert Narr sowie (für einige weitere Jahre) Hubert Klöpfer als Programmverleger teilen. Somit wird es (frei nach Hannah Arendt) auch in Zukunft Tübinger „Bücher fürs Denken und Lesen ohne Geländer“ geben. Mittelfristig und perspektivisch wird Robert Narr der Verleger und Hauptgesellschafter von „Klöpfer, Narr“ werden. (zum Weiterlesen bitte Überschrift anklicken)
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